Netzwerke sind überall, seien es persönliche oder organisatorische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche, zentrale oder dezentrale: Knotenbasierte Kommunikation und Informationsaustausch sind wohl zum entscheidenden Ausdruck der Globalisierung und der digitalen Gesellschaft geworden.
Ein Jahrzehnt hinter sich lassend, das vor allem durch einen Backlash gegen das Internet und die Netzwerkgesellschaft gekennzeichnet ist, hat die transmediale 2020 – End to End in einer einmonatigen Ausstellung vom 28.01. bis zum 01.03.2020 eine umfassende Neubewertung von Netzwerken und deren Grenzen zum Ziel. Als Ausgangspunkt dient die Geschichte europäischer, in den 1990ern entstandener kritischer Internetkulturen: Zusammen mit einer Reihe anderer weltweiter Experimente zur autonomen Vernetzung boten sie immer wieder Alternativen zum Denken des Technologischen Solutionismus und den zentralisierten Geschäftsmodellen des Silicon Valley.
Die transmediale will nicht nur über das Erbe kritischer und unabhängiger Internetkulturen die Grenzen internetbasierter Netzwerke sichtbar machen, sondern auch Alternativen für einen nachhaltigen sozialen Wandel aufzeigen. Gibt es eine denkbare Gegenmacht zu Netzwerken? Welche alternativen technologischen Modelle und kulturellen Narrative sind nötig, um die Grundsätze der End-to-End-Kommunikation neu zu verhandeln?
Bei der kommenden transmediale 2020 werden diese Fragen während der Eröffnungswoche mit Talks, Workshops, Screenings und Performances sowie in einer einmonatigen Gruppenausstellung untersucht. Darin werden neue künstlerische Arbeiten präsentiert, die Netzwerke gleichermaßen infrage stellen wie neu entwickeln.
Die Ausstellung und das Konferenzprogramm werden vom künstlerischen Leiter Kristoffer Gansing mit Beratung durch Clemens Apprich, Daphne Dragona, Geert Lovink und Florian Wüst kuratiert, die darüber hinaus weitere Programmpunkte verantworten.
Weitere Infos und Tickets zu den (Einzel-)Veranstaltungen der transmediale gibt es hier.
Bild/Artwork: transmediale/Laboratory of Manuel Bürger.
