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Experten-Tipps: Wie rette ich mein Geld vor der Inflation?

Die Immobilienpreise steigen, der Kaffee von nebenan ist plötzlich teurer und sogar die Lebensmittelpreise im Supermarkt sind höher: So hoch wie zurzeit war die Inflationsrate schon lange nicht mehr.

Im November stieg die Inflationsrate auf 5,3 %, die höchste Inflationsrate seit 30 Jahren. In unserem letzten Insta-Livetalk am 8. Dezember von Orange by Handelsblatt und der Deutschen Bank haben unsere Expert*innen euch erklärt, wie ihr euch als Anleger*innen vor Inflation schützen könnt. Mit dabei waren Saidi Sulilatu von Finanztip, Steffen Große Enking von der Deutschen Bank, Aleks und Miriam Hermsdorf von ImmobilienMitKopf sowie Jessica Springfeld und Andreas Dörnfelder vom Handelsblatt. Wir haben die wichtigsten Tipps hier für euch zusammengefasst. Ganz unten könnt ihr euch das ganze Video anschauen.

Saidi Sulilatu von Finanztip findet, man müsse, was die Inflationsaufregung betrifft, die Kirche im Dorf lassen. Er erklärt, dass unterbrochene Lieferketten sowie weitere Auswirkungen der aktuellen Coronakrise mit dafür gesorgt haben, dass die Inflationsrate aktuell auf über 5 Prozent gestiegen ist. „Eine 4-prozentige Inflationsrate sei aber historisch gesehen nichts Besonderes“, so Saidi. „Die letzten 10 bis 15 Jahre waren ein Anlegerparadies.“ Das könne ja nicht für immer so weitergehen. Saidi hat für euch zusammengefasst, wo ihr während dieser kritischen Zeit noch Kosten einsparen könnt.

Bild: Saidi Sulilatu

Das sind Saidis Finanztipps:

  • Checkt euren Gas- und Stromanbieter, vor allem, wenn ihr das noch nie zuvor gemacht habt. Unter Umständen kann man als Familie durch einen Anbieterwechsel einen dreistelligen Geldbetrag im Jahr einsparen.
  • Handytarif überprüfen: Viele stecken immer noch in alten, überteuerten Handyverträgen. In den letzten Jahren sind Handyverträge um einiges günstiger geworden.
  • Persönliche Inflationsrate checken: Die persönliche Inflationsrate kann eine ganz andere sein, als die vom statistischen Bundesamt erhobene. Wer den Überblick über den eigenen Warenkorb hat, kann Geld einsparen. Wer mit Gas heizt, viel Auto fährt oder Raucher ist, ist auf jeden Fall stärker von einer Inflation betroffen.
  • Geld anlegen: Wer sein Geld in Zeiten von hoher Inflation unter dem Kopfkissen, auf dem Sparbuch oder auf dem Tagesgeldkonto hortet, ist ebenfalls stärker betroffen. Saidi empfiehlt in der Vermögensabsicherung auf diversifizierte Strategien zu setzen und zum Beispiel in Gold, Aktien oder ETFs zu investieren.

Steffen Große Enking von der Deutschen Bank beschäftigt sich täglich mit Aktien und Fonds. Das Thema Inflation, so Steffen, beschäftige momentan viele Menschen, auch die Deutsche Bank. Bei der Deutschen Bank rechnet man aber damit, dass die Inflation im ersten Quartal 2022 ihren Höhepunkt erreicht haben wird und sich dann auf einem niedrigeren Niveau einpendeln wird. Dennoch sollten die Verbraucherpreise höher bleiben, als wir das gewohnt waren.

Das sind Steffens Finanztipps:

  • Um sein Vermögen vor Inflation zu schützen, bieten sich beispielsweise Investments in Fonds, ETFs oder Aktien an. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflation ist es wichtig, in Sachwerte statt in Geldwerte zu investieren, weil Geld seine Kaufkraft verliert und mit der Zeit weniger wert ist. Aktien, Fonds, ETFs, Immobilien etc. verändern sich mit der Inflation mit, was mir als Anleger einen gewissen Schutz vor Inflation bietet.
  • Legt langfristig an. Dass das funktioniert, sieht man gut an der Entwicklung des MSCI World, der seit 1996 311 % Plus gemacht hat, trotz verschiedener Einbrüche, insbesondere während der Finanzkrise 2008.*
  • Legt breit gefächert und mit einer zu euch passenden Anlagestrategie an, die euer persönliches Risikoprofil im Blick hat und abbildet: Informiert euch genau, worin ihr investiert und seid möglichst breit diversifiziert, zum Beispiel in verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien.
  • Wie viel ihr investieren solltet, ist individuell. Aber als Richtwert kann man beispielsweise beim monatlichen Vermögensaufbau rund 30 % des Vermögens investieren. Laut Verbraucherschutz sollte man eine Liquiditätsreserve von mindestens zwei bis drei Monatsgehälter haben, wenn man Schüler, Student oder Geringverdiener ist, sollte man mindestens 2.000 € zurücklegen.
  • Wenn man Beratungsbedarf hat, sollte man diesen unbedingt auch wahrnehmen. Denn als Anleger*in sollte man vorab die Chancen und Risiken einer Anlage kennen und herausfinden, ob diese zum persönlichen Risikoprofil passen.

Miriam und Aleks Hermsdorf von ImmobilienMitKopf sind Unternehmer*innen und Immobilienexpert*innen. Sie haben geschafft, wovon viele träumen: Immobilien, die sich in gewisser Weise selber abbezahlen. Ist das angesichts der massiv gestiegenen Immobilienpreise heutzutage überhaupt noch möglich?

Bild: Miriam Hermsdorf

Das sind Miriams und Aleks Finanztipps:

  • Eine Wohnung als Kapitalanlage kommt für alle in Frage, die in festen Arbeitsverhältnissen stehen, mehr als 2.000 Euro netto verdienen und 15.000 bis 25.000 € Rücklagen haben.
  • Für die Nebenkosten und die Grunderwerbsteuer sollte man keinen Kredit aufnehmen.
  • Auch diese Rechnung kann Aufschluss darüber geben, ob sich eine Immobilieninvestition lohnt: Man nehme den Kaufpreis der Immobilie und teile diesen durch die Jahresnettokaltmiete. Wenn der Kaufpreis der Immobilie 100.000 € ist und die jährlichen Mieteinnahmen 10.000 € betragen, ergibt das den Faktor 10, also braucht man 10 Jahre, um den Kaufpreis wieder zu erwirtschaften. Da der Deutsche Immobilienmarkt allerdings sehr heterogen ist und eine Wohnung in München um einiges teurer ist als eine Wohnung in Sachsen, ist die wichtigste Kennzahl, die anzeigt, ob eine Wohnung sich als Investitionsobjekt lohnt, der Quadratmeterpreis.
  • Eine Wohnung, die 100.000 € kostet, sollte mindestens 4.000 € jährliche Miete einspielen, das wäre ein Faktor von 25.
  • Bei der Suche nach einer passenden Immobilie sollte man aktiv und kreativ sein. Auf Immobilienportalen kann man einen Suchauftrag anlegen, genauso sollte man aber auch offline, in der Zeitung oder im eigenen Netzwerk, suchen. Wenn etwas Passendes dabei ist, sollte man nicht zögern. Je aktiver man sucht, desto höher sind die Erfolgschancen.
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Lust auf noch mehr Finanztipps? Bei unserer Serie„Zeit zu fragen“  kannst du dir noch von Steffen Große Enking und anderen Deutsche Bank Expert*innen noch mehr nützliche Tipps abholen.

Wie man in der aktuellen Inflations-Rate am besten investiert erzählen auch die Expert:innen von hermoney in ihrem Podcast.

*Wertentwicklungen in der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.