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Les Tombees de la nuit, Rennes, 2017

Schwimmen im Mondlicht – ein kosmisches Kunstwerk reist um die Welt

Ein Museum, was aus nur einem Objekt besteht: einer Mondskulptur. Das ist das Konzept hinter dem Museum des Mondes des Künstlers Luke Jerram, welches dem Himmelsgestirn gewidmet ist.

Der Mond ist der einzige Trabant der Erde, steht bei Wikipedia. Wie öde dieser Satz schon klingt, oder? Die Wissenschaft hat heutzutage den Mond entmystifiziert. Und die Wirtschaft würde aus dem Mond am liebsten ein Marketing-Gag machen.

Doch bevor die Menschen mit Teleskopen, Raumkapseln und Co. dem Mond auf die Pelle gerückt sind, war der Mond gewissermaßen der „Megastar“ (astronomisch nicht korrekt –pardon) der Mythologien auf der ganzen Welt.

Eigentlich nachvollziehbar. Stell dir vor, du hängst da auf diesem Mega-Display (Himmel) und kriegst im Vergleich zu den Sternen die größte Anzeigefläche. Dabei siehst du jeden Tag irgendwie anders aus. Jeder kennt dich und du kannst trotzdem auf deine Privatsphäre beharren. Was eben zu diesen ganzen Mythen und Fantasien der Menschen führt. Obwohl du ja eigentlich nur eine Geröllhalde bist mit kaum Schwerkraft.

Luke Jerram vor seiner Mondskulptur

Der Künstler Luke Jerram ist trotz wissenschaftlicher Aufklärungsarbeit davon überzeugt, dass der Mond all seinen Mythen gerecht wird. Er beschreibt den Mond als einen Spiegel unserer Kultur. In seinen Legenden bilden sich die Werte und Ideen der jeweiligen Zeit und Gesellschaft ab. Während in Europa der Mond eine romantisch-melancholische Symbolrolle innehat, steht der Mond in China für Frieden, Fruchtbarkeit und Familienzusammenführung. Kein Wunder, denn jahrhundertelang war das Mondlicht für die Menschen nachts die einzig stabile Lichtquelle. Wie das wohl der Fruchtbarkeit und der Romantik zugutekommt, überlasse ich deiner Fantasie.

Für ein romantisches Date ist auch das Kunstwerk Musem des Mondes von Luke Jerram bestens geeignet. Auf Grundlage einer detailgetreuen NASA-Aufnahme des Mondes hat er 2016 die Skulptur eines sieben Meter breiten Mondes erschaffen. Dabei handelt es sich um eine aufblasbare Kugel, die aus dem Inneren leuchtet. Diese tourt nun schon seit ein paar Jahren um die ganze Welt und wurde bereits von über drei Millionen Menschen bewundert.

Eintauchen im Licht des Mondes

Museum of the Moon in Mailand. Photo: Andrea Cherchi

Vom 15. bis 23. Juni befindet sich der Mond in Mailand in einem historischen Schwimmbad. Dort können die Schwimmer nun begleitet von sphärischen Klängen im diffusen Licht der Installation ins Becken tauchen und ihrem Sportvergnügen nachgehen. Die musikalische Begleitung der Installation ist Jerram sehr wichtig. Neben den Kompositionen von Bafta, Ivor Novello und Dan Jones wird über die Zeit kontinuierlich neue Musik hinzukommen und so das Erlebnis der Installation immer wieder verändern.

Das Museum des Mondes ist ein beispielhaftes Projekt für Kunst im Alltag. Es schärft die Sinne für neue Erfahrungshorizonte und konfrontiert uns auf ungewöhnliche Art und Weise mit der Präsenz des Mondes. Indem uns Jerram den Mond quasi direkt vor die Nase setzt, verändert er unsere Perspektive auf ihn. Denn vielleicht hat man sich an den echten Mond ja schon fast zu sehr gewöhnt. Aber so sehr das Erlebnis des Museums des Mondes Jung und Alt auch inspiriert – ein echter Vollmond kann durch kein Kunstwerk übertrumpft werden.

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Wenn ihr zurzeit nicht in Mailand vorbeischauen könnt, ist das Museum des Mondes von Luke Jerram auch vom 20.23. Juni beim Silbersalz-Festival nahe Halle zu sehen. Die weiteren Tourdaten des Mondes findet ihr hier.