facebook-likehamburgerlupeoverview_iconoverviewplusslider-arrow-downslider-arrow-leftslider-arrow-righttwitter

Futury – Die Talentschmiede für junge Zukunftsmacher und Gründer

Charlie Müller ist der Founder und Managing Director der Innovationsplattform Futury. Sie fungiert als Bindeglied zwischen jungen Gründern mit Ideen und Unternehmen, die jene Ideen Wirklichkeit werden lassen.

Drei Monate intensives Coaching für die eigene Gründungsidee. In ein Programm bei Futury aufgenommen zu werden, ist eine große Chance für jedes Nachwuchstalent und jeden Gründergeist. Man erhält die Möglichkeit, an Lösungen aktueller Probleme zu arbeiten und mit Unternehmen vernetzt zu werden, welche die Umsetzung dieser Ideen möglich machen. Doch wie genau bewirbt man sich bei Futury und was erwartet einen dort? Wir haben nachgefragt. 

Wenn unter den Bewerbern schließlich die fünf Teams ausgewählt und ins Programm mit aufgenommen werden, folgt ein 3-monatiges Design-Thinking-Curriculum. Foto: futury GmbH.

Für unsere Leser zusammengefasst: Könntest du uns das Konzept von Futury kurz erklären? 

Futury ist eine Gründungs- und Innovationsplattform, wo sich Unternehmen, die Innovationsbedarf haben, mit jungen Studierenden und Talenten, die Kreativität und neue Ideen mitbringen, vernetzen. Wir fragen den Bedarf bei den Unternehmen ab, holen das Potenzial der Studierenden dazu und bringen beide in einem Projekt zusammen, sodass sie gemeinsam etwas erarbeiten. Die besten erfahrenen Köpfe tun sich so mit den besten jungen Köpfen zusammen, sodass etwas Greif- und Erlebbares herauskommt, sprich: konkrete Prototypen und nicht nur Konzepte auf Papier. Das kann dann später als Start-up ausgegründet oder als innovative Lösung für das Unternehmen genutzt werden. 

Muss man bereits mit einer ausgeklügelten Business-Idee zu euch kommen oder entwickelt man diese mit euch zusammen? 

Die Studierenden oder Teams bewerben sich mit einer initialen Idee, aber noch keinem fertigen Start-up-Pitch. Sie präsentieren uns in ihrer Bewerbung einen Lösungsvorschlag, in Form einer PowerPoint-Präsentation, eines Videos oder Comics. Es wird von den Studierenden immer aus der Perspektive der Nutzer und der Kunden gedacht – das macht es besonders interessant für Unternehmen. Das Endprodukt wird dann über ein Konzept bis hin zum fertigen Produkt in drei Monaten erarbeitet.

Andersherum präsentieren wir ihnen ein Thema, zu dem sie Ideen entwickeln sollen. Unser aktuelles Projekt mit  der Deutschen Bank heißt „Banking – Be green” – was sollte eine Bank rund um den Bereich Nachhaltigkeit anbieten? Da wenden wir uns an die Studierenden und erarbeiten mit einem Design-Thinking-Ansatz erste Ideen. Mit denen können sie sich anschließend auch bei uns bewerben. 

Auf dem BMT heute werdet ihr mit den Teilnehmern einen Workshop bestreiten. Mit welchen Methoden habt ihr heute vor, neue Ideen zu entwickeln? 

Heute wird es insofern knackig, als dass die Teilnehmer für die Challenges in den Workshops immer nur eine halbe Stunde Zeit haben. Wir arbeiten dabei ebenfalls mit dem erwähnten Design-Thinking-Ansatz. Es geht darum, dass die Teilnehmer lernen, sich in kurzer Zeit zu öffnen und auf neue Themen einzulassen. Wir freuen uns im Nachhinein immer, zu hören, dass das für sie eine völlig neue Herangehensweise ist, die sie weitergebracht hat. 

“Futury ist eine Gründungs- und Innovationsplattform, wo sich Unternehmen, die Innovationsbedarf haben, mit jungen Studierenden und Talenten, die Kreativität und neue Ideen mitbringen, vernetzen.” Charlie Müller, Gründer von Futury

Die Futury Academy klingt wie eine Talentschmiede für Studierende und Start-ups. Wie geht ihr dabei vor? 

Wenn unter den Bewerbern schließlich die fünf Teams ausgewählt und ins Programm mit aufgenommen werden, folgt ein 3-monatiges Design-Thinking-Curriculum. Da nehmen wir sie durch alle Phasen mit, wobei sie von unseren Mentoren, Coaches und Experten betreut werden und Zugang zu allen Partnerunternehmen des Projekts erhalten. Die Teilnehmer bekommen dann die Möglichkeit, entweder ihr eigenes Start-up oder den ersten Job zu kreieren. Alle reden immer nur von Start-ups, doch wenn ein Unternehmen eine Idee gut findet und sie diese samt Team übernehmen möchte, können die Teilnehmer auch in diesem Rahmen daran weiterarbeiten. 

Haben die Bewerber bzw. die Ideen, die ihr ablehnt, oft etwas gemeinsam? Wie entscheidet ihr, wer sich für die Futury Academy eignet? 

Die Bewerber sollten für den Bereich, für den sie sich bewerben, eine relevante Vorerfahrung mitbringen. Das bedeutet nicht, dass sie dutzende Praktika vorweisen sollen. Sie sollten vielmehr wissen, wie sie das Team mit ihrem Know-how bereichern können. Dabei ist es wichtig, ein Team heterogen zu besetzen. Das heißt, die Aufgaben sollten individuell verteilt sein. Wenn vier der fünf Teammitglieder zwar eine App entwickeln können, aber nur einer Kenntnisse im Projektmanagement hat, ist das nicht ideal ausbalanciert. 

„The Mission” ist als großes Innovationsprojekt gemeinsam mit dem Handelsblatt und der Deutschen Bank entstanden, in dem 12 Zukunftsthemen definiert wurden, die von euch ausgewählte Studenten-Teams bearbeiten sollen. Das erste Projekt „Waste-Be Circular” ging vor einer Woche an den Start. Hat euch die Vorbereitung des Piloten bereits etwas gelehrt?

Wir haben früher viele Projekte mit einzelnen Unternehmen durchgeführt und festgestellt, dass sich einige Unternehmen mit exakt denselben Problemen befassen. Aber wir wollen nicht mehr nur ein Unternehmen mit einem Problem reinnehmen, sondern eine ganze Wertschöpfungskette abbilden. Aus diesem Grund haben wir jetzt mit dem Recycling – Thema angefangen. Zuerst hat uns die Fleischerei Reinhardt angeschrieben, welche neue Verpackungslösungen für ihre Produkte gesucht hat. Daraufhin sind wir losgegangen und haben alle Unternehmen der Wertschöpfungskette aufgesucht – vom Verpackungshersteller, über den Maschinenbau, den Lebensmittelhersteller, den Logistiker und den Handel – so haben wir auch unseren Hauptsponsor für das Projekt gefunden, die Schwarz Gruppe und deren Tochterunternehmen green cycle. Anschließend haben wir das Projekt ausgeschrieben. Nach dem Motto: Wie würdet ihr das Plastikproblem bei Verpackungen angehen? 

Letztlich wurden uns über 200 Bewerbungen zugesendet, von denen 20 wirklich sehr gute ausgewählt wurden. Darunter befinden sich Teams, die sich das Problem Frischetheke versus Verpackung zu Herzen nehmen und nach einer Lösung suchen. Aber auch Teams, die sich besonders auf den Recycling-Kreislauf und die Mehrweg-Nutzung konzentrieren oder Blockchain basierte Ansätze mitbringen.

Das Projekt ist jetzt erfolgreich gestartet. Die ausgewählten Teams haben ihre Ideen letzte Woche auf einer großen Bühne vorgestellt, sehr viel Feedback von den Unternehmen bekommen und starten jetzt in die 3-monatige Entwicklungszeit. Die Teams sitzen jetzt von Montag bis Freitag bei uns im WeWork in Frankfurt und arbeiten an ihren Lösungen, geben sie dann ins Prototyping und werden immer weiter daran feilen. Dabei wählen wir die Bearbeitungszeit von drei Monaten bewusst, damit es eine Deadline gibt und es sich nicht anbietet, das Projekt lange hinzuziehen. Lieber schnell ins Prototyping, ins Testen und ins Validieren kommen! Der Druck ist gut, um sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Es soll keine Lösung für den Weltfrieden gefunden werden, sondern eine effektive Lösung für ein individuelles Problem.

Danke für das Gespräch!

Mehr über Futury und “The Mission” könnt ihr hier nachlesen. Für das Projekt Banking – Be Green in Kooperation mit Deutsche Bank, könnt ihr euch hier bewerben.