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Foto: David Marcus

How To: Financial Transparency – in 3 Schritten zur finanziellen Transparenz

Viele AnlegerInnen wünschen sich mittlerweile vor allem eins: Transparenz. Sie haben das Recht darauf, zu wissen, was mit ihrem Geld passiert. Doch wie fordert man sie ein, die finanzielle Transparenz, und wie füllt man die eigenen Wissenslücken? Ein Guide.

Seit genau sechs Jahren steht sie nun schon, die Null. Im März 2016 reagierte die Europäische Zentralbank (EZB) auf die Ausnahmesituation am Kapitalmarkt und senkte den Leitzins auf null Prozent. Während die Boomers und Millennials noch im Glauben aufwuchsen, das Geld vermehre sich von ganz alleine auf der Bank, haben sich die Zoomers, auch Gen Z genannt, von dieser Illusion längst verabschiedet. Seither heißt es: Adé Sparbuch, hallo ETFs, Aktien, Immobilienfonds und Wertpapiere. Aber wie stellt man sicher, dass man auch weiß, was mit dem angelegten Geld passiert? Gerade in Zeiten von Nachhaltigkeit, Impact Investing und Digitalisierung ist finanzielle Transparenz für AnlegerInnen enine Top-Priorität geworden. So setzt ihr sie um.

1. Kulturwandel Tabuthema Geld

Über Geld spricht man nicht. Vor allem in Deutschland ist Geld immer noch Tabuthema. Doch wer nicht über Geld spricht, wird sein Geld vermutlich auch nicht vermehren. Denn die Blockade beim Thema Geld führt auch dazu, dass Finanzbildung in Deutschland immer noch keine Priorität ist. „Man darf nicht vergessen, dass sich viele ErstanlegerInnen bisher wenig mit Wertpapieranlagen beschäftigt bzw. wirtschaftliche Zusammenhänge nie gelernt haben”, sagt Michael Schmelter, Investment-Experte bei der Deutschen Bank. „In Deutschland ist Geld immer noch so ein Tabuthema. Im Freundes- und Bekanntenkreis wird definitiv zu wenig über Geld gesprochen“, so Schmelter. Dem muss man aktiv entgegenwirken, indem man Finanzfragen im Freundeskreis bespricht und Wissenslücken aktiv füllt. Ein Kulturwandel beim Thema Geld könnte zu mehr Transparenz verhelfen und dafür sorgen, dass vor allem junge AnlegerInnen Verantwortung für ihre Finanzen übernehmen. 

Michael Schmelter, Experte Investieren bei der Deutschen Bank setzt sich dafür ein das ein Kulturwandel beim Thema Geld in Deutschland stattfindet.

2. Transparenz – Wissen analog und digital suchen

Anlegen ist das neue Sparen, aber wie fängt man überhaupt damit an? Schmelter ist der Überzeugung, dass Transparenz auch mit Online-Formaten entstehen kann. Zum Beispiel mit der „So geht Geld-Schultour“-Initiative oder der Youtube-Reihe „Fit für Finanzen”. Fit-für-Finanzen-Host Nils erklärt pragmatisch alle Basics, die man zum Starten braucht. Was ist überhaupt der Unterschied zwischen Aktien und ETFs? Und wie investiert man in sie? Ist es noch sinnvoll, in Immobilien zu investieren? Genauso wichtig wie Online-Formate sind aber auch Offline-Formate und Events, bei denen man sich mit anderen vernetzen kann. Das Quartier Zukunft hostet regelmäßig Workshops, Vorträge und Veranstaltungen rund um das Thema Banking in Berlin. Dort wird offen diskutiert und jungen AnlegerInnen aufgezeigt, welche Wirkung sie mit ihren Investments erzielen können.

3. Aktivberatung für transparente Anlegemöglichkeiten nutzen

Finanzielle Transparenz sollten AnlegerInnen auch unbedingt von ihren BankberaterInnen einfordern und deren Expertise nutzen. Dabei ist es wichtig, genau nachzuhaken, welche Wertpapiere und Aktien in den ausgewählten Fonds enthalten sind. Das ist vor allem bei nachhaltigen Investments wichtig, denn nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig, weiß Schmelter. „Wenn es um Einzelaktien geht, kann sich jeder selbst ein Bild machen, wie nachhaltig dieses Unternehmen in seinen Augen agiert. Wenn es aber um einen ETF geht, ist das schon schwieriger. Nachhaltige ETFs sind oft nicht so ‚grün’, wie sie klingen. Es kann vorkommen, dass solche ETFs Titel bzw. Werte beinhalten, die nicht den Kriterien entsprechen, die die KundInnen als nachhaltig definieren würden. Eher transparent sind da aktiv gemanagte Fonds. Die Fondsgesellschaft DWS hat zum Beispiel eigens eine sogenannte‚ ESG-Engine’ für die Auswahl von nachhaltigen Unternehmen entwickelt“, erklärt Schmelter.

Bei all diesen verschiedenen Möglichkeiten den Überblick zu behalten, bedarf Zeit und Expertise. Deshalb sollte man die Expertise, die eine Beratung bieten kann, unbedingt nutzen, um sich erstmal ein Gesamtbild zu verschaffen. Bei Online-Brokern könne man zwar mit ein paar Klicks sein Geld investieren, aber wenn etwas mal nicht so laufe oder Fragen in brenzligen Situationen aufkommen, stehe man meist alleine da, so Schmelter.

„Genau da wollen wir ansetzen und junge Menschen mit Insights und auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Informationen unterstützen”, sagt Schmelter. „Viele ErstanlegerInnen haben sich noch nie mit dem Thema Finanzen befasst und schätzen es, sich auf Augenhöhe mit uns auszutauschen.”

Dabei geht es zunächst darum, den KundInnen auf Basis ihres persönlichen Risikoprofils verschiedene Anlagemöglichkeiten vorzustellen, die darauf passen. „So können sie selbst nachvollziehen und entscheiden, was für sie das Beste ist”, sagt Schmelter. Eine offene und ehrliche Kommunikation und das transparente Aufzeigen von Chancen und Risiken sind dabei unabdingbar.

Für weitere Starthilfen zum Thema Geldanlage schaut unbedingt bei diesen beiden Online-Events vorbei: Investment-Live (22.03.) und Instagram-Live (23.03.) in Kooperation mit dem Handelsblatt. Dort gibt es Tipps und spannende Diskussionen mit FinanzexpertInnen.