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Green Investments To Go – das sollte man wissen, bevor man investiert

Nachhaltige Geldanlagen sind in aller Munde. Beim dritten Instagram-Live-Talk von Handelsblatt und Deutsche Bank haben Expert*innen aus dem Finanzsektor erklärt, wie man von nachhaltigen Investments profitieren kann. In diesem Recap stellen wir euch nochmal die wichtigsten Erkenntnisse vor.

Der Hype um nachhaltige Geldanlagen reißt nicht ab und zieht einige Fragen nach sich. Die Finanzexpert*innen der Deutschen Bank, des Handelsblatts und vom bekannten YouTube-Kanal Finanzfluss haben sich deshalb am 14. September bei einem Live-Talk auf dem Instagram-Kanal von Handelsblatt zusammengefunden, um eure Fragen über die Vor- und Nachteile nachhaltiger Geldanlagen zu beantworten. Das Ergebnis haben wir euch im Folgenden zusammengefasst, den Live-Talk gibt es als IGTV am Ende dieses Artikels und auf dem Instagram-Kanal von Handelsblatt.

Was ist eine nachhaltige Geldanlage?

Tatsächlich gibt es keine einheitliche Definition einer nachhaltigen Geldanlage. Grundsätzlich schließen viele nachhaltige Geldanlagen umstrittene Branchen wie Erdöl, Pornografie, Atomenergie oder Kriegswaffen aus; andere wiederum investieren in erneuerbare Energien, ohne bestimmte Branchen auszuklammern. Bei nachhaltigen Fonds berücksichtigen Unternehmen die sogenannten ESG-Kriterien. „E“ steht dabei für Environment, „S“ für Social und „G“ für Governance. Mit diesen Kriterien verpflichten sich Unternehmen bestimmte Normen dieser Kategorien, wie zum Beispiel Umweltschutz, Energieverbrauch, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Frauenquote, Transparenz oder Geschäftspolitik, einzuhalten. Die ESG-Kriterien sorgen also für einen gewissen Mindeststandard an Nachhaltigkeit. Da es jedoch noch keine verbindliche Definition von Nachhaltigkeit gibt, ist es unerlässlich, Fonds anhand der eigenen Nachhaltigkeitskriterien zu überprüfen und auszuwählen.

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Was sind die Vorteile von grünen Geldanlagen?

Der größte Vorteil einer grünen Geldanlage ist laut Finanzfluss-Gründer Thomas Kehl zunächst das Gewissen. Wenn viele Menschen nachhaltig anlegen, sorgen sie langfristig dafür, dass Unternehmen sich mehr Gedanken über das Thema Nachhaltigkeit machen. Man kann so die Welt also ein Stückchen besser machen und langfristig einen Beitrag zum Erfolg von nachhaltigen Unternehmen leisten.

Und was sind die Nachteile von nachhaltigen Geldanlagen?

Je strenger die Nachhaltigkeitskriterien einer Anlage sind, desto mehr leidet der Diversifikationsgrad der Anlage bzw. des Portfolios, also die Risikostreuung, erzählt Thomas Kehl. Je mehr verschiedene Unternehmen man in einem Fonds hat, desto geringer ist das Risiko. Zudem kann man durch die Investition in ausschließlich nachhaltige Anlagen umstrittenen Branchen indirekt sogar vielleicht einen Gefallen tun. Denn Aktionäre haben immer Mitspracherecht. Wenn nun sehr viele Menschen nur noch nachhaltige Anlagen kaufen, haben sie demnach auch weniger Mitspracherecht in kritischen Branchen. Wenn man sich als Investor also nicht mehr an den sogenannten moralisch fragwürdigen Sin-Stocks (Alkohol, Tabak, Waffen, Glücksspiel) beteiligt, hat man auch kein Mitspracherecht mehr.  „Das könnte also nach hinten losgehen”, meint Thomas Kehl von Finanzfluss.

Welche Rendite kann man mit nachhaltigen Geldanlagen erzielen?

Es gibt sowohl Studien, die zeigen, dass nachhaltige Geldanlagen weniger Rendite erzielen, als auch solche, die zeigen, dass sie bessere Rendite bringen. Das könnte daran liegen, dass nachhaltige Geldanlagen in der Vergangenheit teurer waren. Da hat sich mittlerweile aber einiges geändert. Es geht also in beide Richtungen. Laut Thomas Kehl kommt es ganz auf die richtige Strategie an.

Wie fange ich am besten an, in Nachhaltigkeit zu investieren?

Ein Depot eröffnen und loslegen! Es gibt viele Anbieter, die kostenlose ETF-Sparpläne anbieten. Zunächst sollte man sich die ETFs heraussuchen, die ESG- oder SRI-Kriterien (Socially Responsible Investment) erfüllen und das erst einmal ausprobieren. Später sollte man dann die Investments auch auf die eigenen Nachhaltigkeitskriterien überprüfen und gegebenenfalls umsteigen, so Thomas Kehl.

Wie kann ich mich als Anleger*in vor Greenwashing schützen?

„Es gibt mittlerweile eine erhöhte Transparenz in Form von Nachhaltigkeitskriterien, die mir bei der Auswahl von nachhaltigen Investments helfen”, weiß Finanzexperte Steffen Große-Enking von der Deutschen Bank.

Finanzexperte Steffen Große-Enking von der Deutschen Bank weiß, worauf es bei der nachhaltigen Geldanlage ankommt.

Klassische Geldanlagen werden in der Regel rein nach ökonomischen Kriterien wie Rentabilität, Liquidität und Risiko bewertet. Nachhaltige Geldanlagen hingegen beachten zusätzliche Aspekte wie Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (die sogenannten ESG-Kriterien).

Darüber hinaus gibt es die Sustainable-Development-Goals (Abkürzung: SDGs), die als Leitlinie für zukunftsgerichtete Investmententscheidungen herangezogen werden. Das sind die langfristigen Nachhaltigkeitsziele, die die Vereinten Nationen beschlossen haben und die danach fragen, ob ein Unternehmen einen Beitrag zu mindestens einem der Ziele leistet – zum Beispiel zum Klimaschutzziel, zur Armutsbekämpfung oder zum Einsatz gegen Hunger. Hier findest du die Liste der 17 SDG-Goals, anhand derer Nachhaltigkeit definiert wird.

Mit einer Investition in Nachhaltigkeit kann man somit in Unternehmen, Prozesse oder Regionen investieren, die eine entsprechend nachhaltige Philosophie leben und umsetzen.

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Mehr zum Thema nachhaltige Geldanlage findet ihr auch unter www.deutsche-bank.de/nachhaltigkeit und in unserem Green-Banking-Trendradar.