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Orchester in Zeiten der Pandemie – Dieser Kurzfilm ehrt eines der ältesten Orchester der Welt

Der Film “No World Without Music” zeigt ein Orchester was Abstand halten muss, aber sich der Pandemie zum Trotz durch die Kraft der Musik über alle Hindernisse hinweg vereint. 

Wie vereint man ein Sinfonieorchester, das nicht zusammen spielen darf? Das gemeinsame Spiel bei einem Konzert und das Wunder eines Auftritts vor Publikum ist der Höhepunkt eines jeden Musikers und seit hunderten von Jahren eine kollektiv bewegende Erfahrung. Eine, worauf wir in den letzten Monaten ohne Vorwarnung auf unbestimmte Zeit verzichten lernen mussten. Seitdem die klassische Musik in Berlin im 16. Jahrhundert Heimat gefunden hat, ist sie zu einem bedeutenden Stück Kulturerbe geworden, welches unser musikalisches Stadtbild bis heute eindrücklich prägt. 

Ein wichtiger Bestandteil dieses Kulturerbes bildet hierbei die bereits 1570 ins Leben gerufene Staatskapelle Berlin. Sie ist eines der führendsten Ensembles der Welt und begeistert Besucher seit 1742 mit ihren Konzerten als Sinfonieorchester in der Staatsoper Unter den Linden. Dieses Jahr wird nun ihr 450 jähriges Bestehen gefeiert. 450 Jahre lang spielte die Kapelle fast ohne Pause und selbst zwei Weltkriege oder die Trennung Berlins konnte sie nicht davon abhalten immer wieder erfolgreich zusammenzukommen.  Selbst nach der Corona-bedingten Einstellung des regulären Spielbetrieb im März 2020 – der längsten Unterbrechung seit 1713 – hat das Orchester nicht aufgegeben, für Menschen in der Stadt zu spielen.

“No World Without Music” – Neue, gemeinsame Wege finden Musik zu spüren

Zu Ehren des 450 jährigen Jubiläums des Ensembles und ihres ganz besonderen Zusammengehörigkeitsgefühls entstand ein einfühlsam poetischer Kurzfilm, gemeinsam mit zehn Musikern der Kapelle. Dabei kann der Zuschauer jene Musiker aus unterschiedlicher Instrumentengruppen, unterschiedlicher Herkunft und Alters, bei ihrer Konzertvorbereitung beobachten. Sie stehen jedoch nicht im Konzertsaal oder im Orchestergraben, sondern an verschiedenen, besonderen Orten der Stadt. Das Herzstück des Kurzfilms: Nachdem man jeden Musiker im Wechsel beim Spiel beobachten kann, verschmelzen ihre einzelnen Parts zu einem gemeinsamen Konzert.

“Wir haben uns die Stadt als einen gigantischen Orchestergraben vorgestellt, als Resonanzraum für die zehn Repräsentantinnen und Repräsentanten des Orchesters, die zwar kilometerweit entfernt, aber über Musik verbunden sind”, beschreibt Regisseur Claudio Rimmele die Idee hinter dem Kurzfilm. “Auch wollten wir kreativ mit den Beschränkungen der Corona-Hygienemaßnahmen umgehen und eine einzigartige Bildsprache entwickeln”. 

Wenn uns die letzten Monate eines gezeigt haben, dann, dass uns Krisen wie diese immer neue Wegen aufzeigen, zueinander zu finden. Der Kurzfilm “No World Without Music” verkörpert so auf poetische Weise, wie uns Musik auch auf Distanz vereint. Er ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie gemeinschaftlicher Einklang Gänsehaut schafft.