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Short Q

 Zwischen Kunst und Quarantäne 

Gegen den Quarantäneblues helfen nur Kreativität und eine Prise Humor. Passenderweise hat das Getty Museum eine kleine Insta-Challenge ins Leben gerufen, die dich animieren soll, selbst kreativ zu werden. 

Hast du schon mal versucht, zuhause einen Picasso mit Dosentomaten und Mikadostäbchen nachzustellen? Nein? Schade, das könnte dir nämlich richtig viel Insta-Fame bringen. Um die Zeit der Quarantäne mit ein bisschen Kunst zu verschönern und sich gegenseitig zu ermuntern, hat das Getty Museum in LA seine Follower auf Instagram, Twitter und Facebook genau dazu animiert: Sie sollten berühmte Kunstwerke mit gewöhnlichen Alltagsgegenständen zuhause nachstellen und bei Twitter oder Instagram unter den Hashtags #betweenartandquarantine und #tussenkunstenquarantine teilen. 

“Ursprünglich wurde die Idee zu dieser Art von Challenge vom Rijksmuseum in Amsterdam und einen brillanten Instagram-Account namens Between Art and Quarantine inspiriert. Das Getty Museum ergänzte die Idee um die Einladung, die digitalisierten und zum Download freigegebenen Kunstwerke aus der Online-Sammlung von Getty zu verwenden”, verrät der Blogpost des Getty Museums zu der Challenge.

Seitdem werden die Posteingänge der Getty Museum-Accounts bei Twitter und Instagram mit Bildnachrichten geflutet, die von der außerordentlichen Kreativität der Follower und dem künstlerischen Potenzial von Alltagsgegenständen zeugen. So wird aus einem Staubsauger mit ein bisschen Fantasie die Harfe einer antiken kykladischen Marmorstatue von ca. 2700-2300 v. Chr. und aus Play Doh-Knete, Karottenscheiben und Holzperlen werden auch mal die Irises von Vincent van Gogh (1889) oder seine 12 Sonnenblumen in einer Vase (1888) mit benutzten Schminkpinseln nachgebildet.

Die Kunst im Alltag, die Alltäglichkeit der Kunst

Dass die Challenge so viele Fans gefunden hat, überrascht nicht – wenn man sich vor Augen führt, wie viele Instagram Profile es gibt, die keinen anderen Inhalt haben, als klassische Kunstwerke zu amüsanten Memes umzuwandeln. Hier eine Sprechblase, da eine witzige Bild-Überschrift – und schon unterhält sich das Barock-Ehepaar in ihrem Barock-Wohnzimmer über modernen Feminismus oder der Hirte in der arkadischen Landschaft denkt umringt von seinen Schafen über die Datensicherheit im Internet nach. Und selbst ein Gemälde von Louis XIV wird so richtig absurd, wenn man ihm ein paar marxistische Sprüche ins Bild photoshopt. 

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Das komische Moment dieser Memes entsteht durch die Kombination von zwei völlig entgegengesetzten Elementen: der Erhabenheit (antiker) Kunstwerke einerseits und einer gewissen modernen Alltäglichkeit, die man mittels der Sprechblasen oder ironischer Captions hinzufügt, andererseits. Dadurch wird aus einem klassischen Kunstwerk ein aktuelles Meme, das sich beliebig und zu jeder Situation passend herstellen lässt und nunmehr alltägliche Diskurse darstellen kann. 

Genau dieses Prinzip liegt auch dem Witz solcher Challenges zugrunde: Man nehme ein Bild eines bekannten Künstlers wie Van Gogh, Michelangelo oder Albrecht Dürer etc. und stelle es mit Alltagsgegenständen nach. Am besten noch mit solchen, die derzeit bizarrerweise rares Gut sind – wie stinknormale Nudeln und Toilettenpapier – schon ist der Witz erzählt. So einfach kann es sein. 

Wenn die Langeweile dich zum Künstler macht

Kunst statt Langeweile, könnte es also in den kommenden Wochen heißen. Die meisten Menschen sitzen gerade völlig auf sich zurückgeworfen in ihren Wohnungen fest: Familien mit Kindern, Singles, Paare. Und wenn Netflix, Prime und Disney Plus zu Ende geguckt sind, dann hilft manchmal die eine oder andere Instagram-Challenge, um sich kreativ zu beschäftigen und sich auch mit der Außenwelt zu verbinden. Da wird bei Kinderfoto-Challenges mitgemacht, es werden lustige Memes zum Thema Quarantäne gebastelt oder eben auch ein berühmtes und unbezahlbares Kunstwerk aus Knete und Karotten nachgestellt. Da hätte der gute Van Gogh sich aber umgeguckt. 

Headerfoto: Hier geht es zum Twitter-Account des Users @oaklandian mit dem Van Gogh Hund. Das Foto ist als Teil der Getty Museums-Challenge gemeinfrei. 

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