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Short Q

Facebook Datenskandal: Verhör von Zuckerberg entpuppt sich als Lachnummer

Tag eins der Verhörung von Mark Zuckerberg vor dem US-Kongress ist vorbei und das Internet brennt. Während Memes, GIFs und Videos durch die Leitungen jagen, verliert das Verfahren an Ernsthaftigkeit.

Mark Zuckerberg, Gründer und CEO von Facebook, hat einige schwere Wochen hinter sich: Nach dem Datenskandal seines Unternehmens tauchte er zunächst ab, um einige Tage später voller Reue wieder auf den Bildschirmen zu erscheinen. Er wolle nun Verantwortung dafür übernehmen, dass die persönlichen Daten von 87 Millionen Nutzern ohne ihre Zustimmung gesammelt und verwendet wurden. Für viele ist das noch nicht genug – sie fordern den Rücktritt Zuckerbergs. Doch nicht nur hier wird es eng für Zuck: In den kommenden Tagen muss er sich im US-Kongress den Fragen von Senator*innen zu der Datenpolitik seines Unternehmens stellen. Der erste Tag der Verhörung entpuppt sich jedoch als Lachnummer.

Den Großeltern das Internet erklären

Die anwesenden Verhörenden ließen im Laufe des fünf Stunden andauernden Prozesses regelmäßig Kommentare fallen, die an ihrer Eignung für das sensible Thema zweifeln ließen.

Wie ein Außerirdischer wurde Zuckerberg zu seiner für die Senator*innen anscheinend befremdlichen Technologie befragt. Selbst das Publikum kann sich bei einigen Fragen ein Lachen nicht verkneifen.

Auf Reue programmiert

Während des Prozesses betont Zuckerberg immer wieder seine Reue und übernimmt die Schuld für den sogenannten Datenskandal. Er habe vor, die Plattform für “Gutes einsetzen zu wollen”. Doch auf viele wichtige Fragen findet der Facebook-Geschäftsführer keine Antworten und gibt sich unwissend: Immer wieder erklärt er, er müsse die spezifischen Details erst mit seinem Team besprechen. An anderen stellen weicht er aus oder betont stoisch sein Beileid.

Seine Entschuldigungen und der Wille, als CEO endlich für das Wirken seines Unternehmens Verantwortung zu übernehmen, wirken gut kalkuliert, bedenkt man sein vorheriges Abtauchen zu Spitzenzeiten des Datenskandals. Im Hörsaal gibt er sich als reumütiger Enkelsohn, der gelobt, nie wieder unartig zu sein.

Bereits wenige Stunden nach dem Ende des Verhörs kreisen im Internet schon eine Unzahl an Videos, die Zuckerberg als Roboter darstellen, der darauf programmiert ist, so menschlich wie möglich zu erscheinen.

Ein falsches Friedensangebot

Doch während das Verhör im Internet zu einer Lachnummer verrissen wird, vergessen die meisten die Ernsthaftigkeit des Themas. Die Lehre, die Tech-Unternehmen im Silicon Valley und dem Rest der Welt daraus ziehen, ist, dass sie von dem Kongress nichts zu befürchten haben. “Ich komme in Frieden”, scherzt Senator Kennedy und nimmt dem Kongress damit den Wind aus den Segeln.

Für viele der bisher 87 Millionen Nutzer, deren Daten unrechtmäßig gesammelt wurden, ist der Ausgang des Verhörs bisher enttäuschend. Doch nicht nur für sie, sondern für alle Facebook- und Internet-Nutzer weltweit sollte hier die Verteidigung der Privatsphäre an oberster Stelle stehen. Warum genau das wichtig ist, hätte niemand so schön illustrieren können, wie Senator Durbin:

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