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Short Q

Fahrrad-Innovationen: das Transportmittel der Zukunft

Das Fahrrad als Transportmittel wird immer beliebter. Kein Wunder, denn es verbindet hohe Mobilität mit ökologischer Nachhaltigkeit. Ein neuer Antrieb könnte diesen Trend weiter anheizen.

Das Jahrhundert des Fahrrads

Das 19. Jahrhundert war das Säkulum der Fahrrad-Innovationen. Es begann mit der Entwicklung einer Lenkvorrichtung durch den Förster Karl von Drais im Jahr 1817. Die bereits verbreiteten Laufräder wurden somit deutlich wendiger. Der nächste große fahrradgeschichtliche Meilenstein war die Erfindung des Tretkurbelantriebs durch den Franzosen Pierre Michaux (1861). Von nun an hatte der Körper beim Fahren keinen Bodenkontakt mehr, mühsames Abstoßen war nicht mehr nötig. Der britische Tierarzt John Boyd Dunlop macht dann, 27 Jahre später, das Fahrrad für unsere heutigen Begriffe perfekt. Er brachte die vorerst letzte große Innovation für das Fahrrad hervor; den Luftreifen. Der hatte gleich zwei Vorteile. Die Reibung der Räder war aufgrund einer deutlich kleineren Auflagefläche geringer, zusätzlich federten die Reifen Unebenheiten im Boden ab.

Hier zu sehen: das Tretkurbelrad von Baader. – Paul von Salvisberg: Der Radfahrsport in Bild und Wort. München 1897

Transportmittel von gestern und morgen

Seitdem blieben Fahrräder im Prinzip so, wie zum Ende des 19. Jahrhunderts. Neben vielen kleinen Verbesserungen hat es keine große Neuheit mehr gegeben. Heute dominieren andere, weniger klimafreundliche Transportmittel den Verkehr. Doch die Entwicklungen, die während der Industrialisierung angestoßen wurden, holen uns nun ein – vor allem mit dem Klimawandel droht eine globale Katastrophe. Während also nach grünen Alternativen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gesucht wird, von Elektroautos bis zu Hyperloops, besinnen sich immer mehr zum Fahrrad zurück. Es ist lange erprobt und verfügbar, stößt kein CO2 aus, ist schneller als die im Stau stehenden Autos und hat geringe Haltungskosten.

Fahrräder werden immer beliebter

Das Bewusstsein dafür scheint auch in der Bevölkerung angekommen zu sein. Die Beliebtheit und die Nutzung von Fahrrädern als Transportmittel sind im Verlauf der letzten zwei Jahre deutlich gestiegen. Zu dem Schluss kommen die Autoren Dr. Silke Borgstedt et. al. in einer repräsentativen Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums. Zwar ist für drei Viertel der Befragten das Auto immer noch das bevorzugte Fortbewegungsmittel – doch der Trend ist rückläufig. Die Weiterentwicklung des Fahrrads ist wieder attraktiv.

Der neue Antrieb verringert die Anzahl der Auflagepunkte von acht auf einen. Foto: Ceramicspeed

Effizientere Antriebe und fahrradfreundliche Städte

Der Fahrradteile-Hersteller Ceramicspeed hat etwa einen neuen, kettenlosen Antrieb entwickelt, der laut Hersteller fast doppelt so effizient ist. Während beim herkömmlichen Antrieb die Kette an acht Punkten auf dem Zahnkranz aufliegt und dadurch Reibung erzeugt, ist der Ritzelantrieb hier dank direkter Übertragung und Kugellager auf einen Auflagepunkt reduziert. Und auch andere Hersteller warten mit innovativen Konzepten auf, die die Effizienz verbessern sollen. Fahrradfahrer können sich also darauf einstellen, bald mit dem gleichen Kraftaufwand deutlich schneller und weiter fahren zu können. Oder, für die gemütlichen Fahrer, mit deutlich weniger Kraftaufwand genauso schnell und weit zu kommen.

In großen Städten wie Berlin ist das Rad schon jetzt eine gute Alternative zum Auto. Ein Zusammenspiel neuer Antriebslösungen und fahrradfreundlicher Verkehrskonzepte könnte aber dazu führen, dass das Auto als beliebtestes Verkehrsmittel abgelöst wird. Dadurch würde nicht nur die CO2-Bilanz besser und die Luft sauberer, Bewohner wären auch schneller am Ziel.

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