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Short Q

Flugtaxi als Ablenkungsmanöver

Dorothee Bär, die designierte Staatsministerin für Digitales, hat mit ihrer Äußerung zu Flugtaxis für Aufsehen gesorgt. Die einen überziehen sie mit Spott und Häme, andere feiern sie als visionäre Politikerin. Beides hat sie nicht verdient.

Entwicklungsland in Sachen Breitbandausbau

Eigentlich war Dorothee Bär im Interview mit der gewohnt schlagfertigen Marietta Slomka ein souveräner Gesprächspartner. Sie betonte, dass ihre Stelle als Staatministerin für Digitales im Kanzleramt keine Schlappe (im Wahlkampf hatte sie ein eigenes Ministerium gefordert), sondern eine Chance sei. Außerdem wiederholte sie ihr visionär anmutendes Mantra von der hohen Wichtigkeit der Digitalisierung. Doch Slomka ließ sie nicht vom Haken. Aus gutem Grund; denn Deutschland, stärkste Wirtschaftskraft Europas, ist in Sachen Breitbandausbau ein Nachzügler: Auf gerade einmal 15 Mbit/s bringt es ein durchschnittlicher Haushalt hierzulande.

Bär ist für Status Quo mitverantwortlich

Die Verantwortung des Breitbandausbaus in Deutschland lastet nicht erst seit neustem auf Bärs Schultern: Schon im Dezember 2013 war sie Staatssekräterin unter Verkehrsminister Alexander Dobrindt und mit dem Breitbandausbau betraut. Darauf wollte Bär aber nicht weiter eingehen und startete ein Ablenkungsmanöver. Mittlerweile bei Twitter als Trending Topic unter #Flugtaxi.

Das Beispiel Flugtaxi ist aber nicht geeignet, um es als Beispiel von Bärs mangelnder Kompetenz heranzuziehen. Es war schlichtweg ein geschicktes Manöver, um von ihrer damaligen Arbeit im Verkehrsministerium abzulenken. Sie als visionäre Politikerin zu feiern, ist daher voreilig.

Foto: Airbus – CityAirbus

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