facebook-likehamburgerlupeoverview_iconoverviewplusslider-arrow-downslider-arrow-leftslider-arrow-righttwitter
Short Q

Toyota baut Stadt der Zukunft: Die Woven City

Auf einem der eigenen stillgelegten Fabrik-Gelände am Fuße des Fujiyamas will Toyota-Chef Akio Toyoda eine Stadt der Zukunft bauen: Effizient, umweltfreundlich und innovativ soll sie sein. Um die Ästhetik des Projektes “Toyota Woven City” kümmert sich der dänische Architekt und Urbanist Bjarke Ingels. Bereits nächstes Jahr wird mit dem Bau begonnen. 

Wie sieht es wohl aus, wenn ein erfolgreicher japanischer Industrieller und ein erfolgreicher dänischer Architekt ihren Spielplatz der Träume bauen? Die Bilder der geplanten “Toyota Woven City” geben uns eine Idee davon, wie sich Akio Toyoda, der derzeitige CEO von Toyota und der Star-Architekt Bjarke Ingels das so vorstellen. Beide haben nun die gemeinsamen Pläne zu einer ganz besonderen Traumstadt veröffentlicht – wenn auch erst einmal nur auf begrenztem Terrain.

Auf einem 70 Hektar großen Gelände soll die Toyota Woven City am Fuße des Fujiyama ab 2021 errichtet werden und Platz für etwa 2000 Bewohner bieten – dies werden zunächst hauptsächlich Mitarbeiter von Toyota sein. Akio Toyoda hatte die Idee zu einer Stadt, in der sämtliche Ideen, die zum Thema Smart City umgesetzt und erprobt werden sollen: autonom fahrende Autos, umweltfreundliches Energiemanagement und Smart Homes mit der Unterstützung durch KI und Robotik. 

Umweltfreundlich und bestmöglich vernetzt – eine Smart City wie aus dem Bilderbuch

Autofreie Fußgängerzonen in den Wohnvierteln sorgen für eine höhere Lebensqualität für alle Bewohner. Foto: Bjarke Ingels Group.

Die Infrastruktur der Woven City soll völlig neu als ein flexibles Straßennetzwerk gedacht werden, das drei Straßentypen für jedermanns bestmögliche Mobilität aufeinander abstimmen will: Als Fußgängerzone dient ein linearer Park, der sowohl als  Naherholungsmöglichkeit und direkte Wegverbindung zwischen den Stadtteilen bietet. Andererseits wird eine rein von Autos befahrbare Straße für den logistischen Transport mit autonomen Fahrzeugen geplant. Zu guter Letzt soll eine Freizeitpromenade angelegt werden, die sowohl von Fußgängern als auch individuellen Fahrzeuge wie Fahrrädern und Rollern mit reduzierter Geschwindigkeit benutzt werden kann. Diese Straßenstruktur wird zu einem 3×3 Blocks umfassenden Netzwerk verwoben – daher der Name der Stadt –, die jeden Häuserblock optimal an die anderen anbindet. 

“Eine Mischung aus Wohn-, Einzelhandels- und Geschäftsgebäuden kennzeichnet jeden Stadtblock und sorgt für lebendige und aktive Nachbarschaften zu jeder Tageszeit”, verrät die offizielle Pressemitteilung des Projekts. 

Das Beste aus zwei Welten: Traditionelle Handwerkskunst aus Holz mit den Benefits der Zukunft

Die gesamte Stadt gewinnt ihren Strom aus einer effizienten Kombination aus Solar-Energie, Wasserstroff-Brennzellentechnologien und geothermalen Energien. Foto: Bjarke Ingels Group.

Die Wohnhäuser werden indes durchgehend aus Holz errichtet, zum einen aus Gründen der Nachhaltigkeit und zudem soll damit die traditionelle Bauweise der japanischen Gebäude in modernisierter Form am Leben erhalten werden. Eine effiziente wie nachhaltige Energiegewinnung für die Stadt soll aus einer Kombination von Solarzellen, geothermischer Energie und einer Wasserstoff-Brennzellen-Technologie erfolgen. Die Wohnungen sollen allesamt mit In-Home-Robotern und sensorgestützter KI-Technologie zur Versorgung der alltäglichen Bedürfnisse der Bewohner ausgestattet werden. Lebensmittellieferungen oder Müllentsorgung sollen so automatisch geschehen. 

Utopie eines Industriellen oder zukunftsweisende Idee?

Eine durch und durch vernetzte Stadt, die dennoch genügend Raum für Erholung bietet – Utopie oder wahrgewordener Traum einer Smart City? Foto: Bjarke Ingels Group.

Grundsätzlich ist die Vision einer Stadt der Zukunft nicht neu. Brasiliens Hauptstadt Brasília wurde auch als solche geplant und umgesetzt – wenn auch einem gänzlich entgegengesetzten Konzept, was die Infrastruktur betrifft. Wo die Woven City durch ihre Netzwerkstruktur die Gesellschaft von morgen miteinander verbinden soll, zeichnete sich Brasília durch weite Strecken und Abgrenzung aus. 

Toyoda und Ingels sehen ihr Projekt der Toyota Woven City zudem als eine Art lebendes Testlabor, das es ihnen ermöglicht, Zukunftstrends im Bezug auf Smart Cities und Mobilität auf ihre alltägliche Tauglichkeit zu erproben. 

Fest steht jedenfalls, dass das Projekt zukunftsweisend sein könnte im Bezug auf notwendige Lösungen, was Infrastruktur und Mobilität in den modernen Mega-Cities nicht nur in Asien angeht. Womöglich muss in Zukunft gerade hier mehr in Richtung automatisierte Mobilität gedacht werden – weg vom Individualverkehr. Um nicht nur die Effizienz des urbanen Verkehrs zu steigern, sondern auch die Lebensqualität und Gesundheit der Bewohner langfristig zu verbessern. 

Flugdrohnen pflücken Orangen, die dann im Kiosk zu frischem Saft verarbeitet werden. Utopie oder bald Realität? Foto: Bjarke Ingels Group.

Die Stadt braucht keinen extra Park. Alle Fußgängerwege sind von Bäumen und Pflanzen gesäumt. Foto: Bjarke Ingels Group.

Auch in den Fertigungsanlagen von Toyota soll Technologie und Natur im Einklang stehen. Foto: Bjarke Ingels Group.

Mehr über das Konzept der gesunden Stadt findest Du in unserem gleichnamigen Kompendium.

Abonniere unseren Trendreport