Und wie sieht die fernere Zukunft aus? Roboter übernehmen manuelle, physische Tätigkeiten und künstliche Intelligenz übernimmt Entscheidungen und Auswertungen auf einer geistigen Ebene. Was bleibt da für den Menschen zu tun? Wo wird unser Platz sein?
Die Welt mit künstlicher Intelligenz
Unsere Welt wird noch vernetzter als sie heute schon ist. Wir haben ID-Chips unter der Haut, die uns den Eintritt ins Fitnessstudio gewähren und bald tragen wir keine Smartphones mehr, sondern unsere sozialen Netzwerke sind mit neuronalen Netzwerken verknüpft; digitale Informationen integrieren sich in unsere analoge Welt. Wir erhalten in Echtzeit Informationen über Menschen, wenn sie an uns vorübergehen, über Gebäude und deren Entstehungsgeschichte und die besten Restaurants der Stadt. Da die Informationsflut noch viel größer werden wird als sie heute schon ist, werden digitale Assistenten Informationen individuell für uns filtern; über Maschinen werden sie lernen für uns Termine zu vereinbaren, E-Mails zu beantworten, den Tageskalender zu pflegen usw.
Haben Maschinen auch in Führungspositionen den besseren Überblick?
Chancen für unsere Zusammenarbeit
Unsere Entscheidungswege werden anders aussehen. Alle datenbasierten Entscheidungen, werden es gar nicht mehr durch den Agentenfilter schaffen, da die Daten von Maschinen schneller ausgewertet werden können. Standardisierte Produktionsabläufe, Vitalwert-Messungen und angepasste Sportprogramme, Terminvereinbarungen und die meisten E-Mail-Formulierungen benötigen kaum noch humanen Input. Auf der Ebene liegt gemeinschaftliche Führung in der Aufteilung zwischen digitaler und humaner Arbeit. Und es wird wohl nicht selten vorkommen, dass mich der digitale Agent mit einer zynischen Bemerkung auf die statistische Wahrscheinlichkeit hinweist, mit der ich in der Wahl meiner potenziellen Partner/in bereits falsch gelegen habe.
Vielleicht schaffen wir es in dieser zweiten digitalen Revolution nach dem Internet, dass wir Menschen weniger in klassischen Jobs arbeiten. Ein Ansatz ist das Grundeinkommen, das es den Menschen ermöglichen würde, neue Beschäftigungen zu suchen, für die ihr Herz schlägt und für die sie eine Begabung haben. Organisationen könnten sich zu Netzwerken transformieren und der Anteil der Freiberufler in Unternehmen kann dramatisch zunehmen. Auch sind Menschen nicht mehr gezwungen für ihr Leben zu arbeiten und haben viel mehr Möglichkeiten durch ihre Spezialisierung und die einhergehende Freiheit Führung zu übernehmen. Die Normalität kann also eine gemeinschaftliche Führung werden.
Die Verantwortung bei Mensch-Maschine Teams
“Nach wie vor werden Entscheidungen zur Veränderung oft noch immer in der Chefetage getroffen. Wenn wir etwas verändern wollen, damit wir der positiven, lebenswerten Zukunft entgegensteuern können, dann müssen wir daran arbeiten genug Aufmerksamkeit von den Entscheidern zu gewinnen.” Foto: Mike Kononov
Unsere Agenten sind allerdings nur so gut, wie die Algorithmen, die ihnen zugrunde liegen. Und diesen Algorithmen kann man leicht Sexismus beibringen. So zum Beispiel, wenn man den digitalen Agenten berechnen lässt, welche Merkmale Menschen besitzen, die Führungspositionen einnehmen. Aktuell würde besonders Charakteristika herausstechen wie weiße Hautfarbe, männlich, mittleres Alter. Dieser maschinelle Rassismus und Sexismus kann als Recruiting Tool verhindern, dass etwa schwarze Frauen eingestellt werden. Was bedeutet das für die Führung? Maschinen lernen, was wir ihnen beibringen. Im Falle eines gelebten Rassismus und Sexismus in einem Unternehmen werden die Maschinen diese Haltungen als Erfolgsrezept wahrnehmen, lernen und optimieren. Führung wird in diesem Hybrid einen Fokus auf ethisches Handeln legen müssen. Ebenso wird der verantwortungsbewusste Umgang mit den Ergebnissen der künstlichen Intelligenz eine neue Schlüsselkompetenz sein. Es wird eine Kernaufgabe der Führung der Zukunft sein dies systemisch im Unternehmen zu verankern.
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Die Rückkehr der Sinnorientierung?
Künstliche Intelligenz (KI) bedeutet Lernen durch Beobachtung. Was lernen Roboter, wenn sie Menschen beobachten? Krieg, Gier und Egomanie? Vielleicht wird Führung in einer fernen Zukunft viel enger mit Moral und Ethik verbunden sein als heute. Die besten Leadership- Persönlichkeiten werden die besten Vorbilder sein müssen.
Und was lernen wir aus den Anfängen und den Entwicklungen von Shared Leadership?
Wir können aus den guten Dingen der Vergangenheit und den hilfreichen Aspekten der Gegenwart unsere Arbeit und unser Leben gestalten. Die Minenarbeiter haben dies verstanden. Wir verfügen über Technologien, die uns tatsächlich unterstützen können Führung in Unternehmen und Organisationen gemeinsam zu übernehmen und unsere Konzepte der Führung zu verbessern. Gleichzeitig funktioniert ein solcher Wandel nicht durch Zauberhand. Nicht alle Minen veränderten ihre Führungskultur, nicht alle Unternehmen nutzen die Chancen der Agilität. Nach wie vor werden Entscheidungen zur Veränderung oft noch immer in der Chefetage getroffen. Wenn wir etwas verändern wollen, damit wir der positiven, lebenswerten Zukunft entgegensteuern können, dann müssen wir daran arbeiten genug Aufmerksamkeit von den Entscheidern zu gewinnen. Anstatt am Kapital, werden wir uns eher am purpose (Zweck) eines Unternehmens oder einer Organisation orientieren und uns danach ausrichten. Die Open Source-Community kann hier ein Vorbild dafür sein, wie zukünftig ganze Branchen funktionieren können. Eine Art Wikipedia mit unzähligen Beitragenden als Standard für Unternehmen und Organisationen. Die Führung wird in Rollen aufgeteilt und der gesamte administrative Ballast wird automatisiert. Und wie erreichen wir das?
Wir können die Veränderung nur erleben, wenn wir selbst Zukunft gestalten wollen. Lasst uns die Zukunft jetzt testen und von Ubuntu lernen, um unsere Welt heute zu gestalten. Lasst uns gemeinsam die Führung übernehmen. Offen und frei nach dem Motto: denn ich bin, weil wir sind.